Luftschutz in Nachkriegszeiten: Schutzräume der Bundeswehr

In Zeiten des "Kalten Krieges" wurden im Zuge des Zivilschutzes für die Bevölkerung und durch die Bundeswehr an strategisch wichtigen Punkten und auf den militärischen Kasernengeländen usw. typisierte Schutzräume erbaut. Diese fassten zumeist zwischen 20 und über 100 Personen und waren gas- bzw. trümmersicher. Weit verbreitet wurden die Anlagen im Bereich der Küste errichtet. Noch heute sind die "Bunker" oft erhalten, obwohl sie nicht immer als diese zu erkennen sind. Sehr oft wurde durch die Bundeswehr der so genannte "Schutzraum BW-50" für 50 Personen gebaut. Vermutlich dieser Bauart zugehörig sind die Anlagen, die noch heute beispielsweise in den Küstenstädten Emden, Wilhelmshaven, Flensburg und Kiel existieren.

Die massiven Schutzräume der Bundeswehr wurden zumeist auf Kasernenarealen errichtet, in denen die oft historische Kasernenbebauung (wie beispielsweise in Varel und Leer) im Kellergeschoss nicht geeignet war, zu Schutzanlagen nach NATO-Richtlinien hergerichtet zu werden. In den Kellern befanden sich dann oft nur einfachere Anlagen, während die BW-Schutzräume als vollwertige "Bunker" nicht selten direkt zwischen den Blöcken angelegt wurden.

 

Emden / Am Tonnenhof

Es handelt sich hierbei um eine Hafenbehörden-Variante dieser BW-Schutzanlagen. Explizit stellt der Bau die Schutzanlage des anliegenden Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (Bauhof) dar.

 

Wittmund / Breslauer Straße

BW-Schutzraum unter / an ehemaligem Bundeswehrgebäude an der Breslauer Straße. Heute ist hier der Zweckverband Veterinäramt Jade Weser ansässig.

Im Bereich der Richthofen-Kaserne in Wittmund wurden ebenfalls mindestens sechs dieser Anlagen errichtet, darunter mindestens vier BW-50.

 

Wilhelmshaven / An der 1. Einfahrt

Es handelt sich hierbei um eine Hafenbehörden-Variante dieser BW-Schutzanlagen. Explizit stellt der Bau die Schutzanlage des anliegenden Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes dar.

Verdacht auf einen weiteren erhaltenen BW-Schutzraum in Wilhelmshaven besteht im Bereich des Marinearsenals Süd-Mitte. Dort ist ein Hügel erkennbar, in den von Osten her ein Eingang hineinführt. Der Aufbau des Objektes und die Tatsache der anscheinend nicht vorhandenen Notausstiege spricht jedoch eher gegen einen BW-Schutzraum, eher für eine Zisterne oder ähnliches:

 

Flensburg / Mürwik, ehemaliges Militärgelände nördlich des dortigen T 750

Bilder vom 13.10.12:

Auch der betonierte An- Unterbau des nahen historischen Gebäudes wird Bestandteil dieses Schutzraumes sein...

 

Kiel / Wik, Militärgelände südlich des dortigen T 750 (Warnemünder Straße)

Bei den Objekten in Flensburg und Kiel liegt die Vermutung nahe, dass eine der Schutzraumwände direkt an die Zerschellerplatte der dortigen T 750-Hochbunker gesetzt wurde (Zerschellerplatten sind bei den beiden Truppenbunkern allerdings noch nicht nachgewiesen worden). Wenn dem so ist, sollte die massive Zerschellerplatte des T 750 dem Nachkriegsschutzraum zusätzlichen Schutz bieten, so wie auch der nahe Hochbunkerbaukörper selbst als Deckung dienen sollte.

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Auch in Oldenburg auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände existiert eine derartige Anlage, die jedoch heute unter Wasser steht:

 

In Varel auf dem ehemaligen Kasernengelände ("Frieslandkaserne") existiert ebenfalls noch eine Schutzraumanlage dieses Bauprogrammes. Es handelt sich hierbei jedoch wohl um keinen "BW-50", sondern sehr wahrscheinlich um eine Anlage mit Fassungsvermögen von mehr als 50 Personen. Der größere Lüftungsturm (eventuell mit integriertem Notausstieg) spricht dafür. Die Anlage befindet sich am Steinbrückenweg:

 

In Leer auf dem Gelände der Evenburg-Kaserne existieren mehrere dieser BW-Schutzräume. Drei davon sind schon vom Parkplatz vor der Kaserne aus zu erkennen.

 

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