Neue Mutmaßungen

vom WHV-Administrator

 

I.

 

Bei dem entfernten Bunker in der Schellingstraße, Wilhelmshaven, könnte es sich eventuell (mit drei "Fragezeichen") um einen Truppenmannschaftsbunker 750 gehandelt haben. Ich bin besonders durch die Tatsache der Wasserabläufe an den (zwei gegenüberliegenden ?) Ecken des Dachbereiches auf diesen Verdacht gekommen.

 

 

Es ist an der rechten Seite des Bunkers jedoch nicht das bekannte Lüftungsschachtmuster zu erkennen. Ebenso scheint der Eingangsbereichschutz, hier an der Front des Bunkers - im Falle der Bestätigung des T 750-Verdachtes - zu fehlen. Das Wichtigste aber ist, dass der Bunker nur über zwei Ebenen (statt drei Ebenen beim regulären T 750 ) verfügte und geringere Flächenmaße hatte als ein regulärer T 750.

 

 

Beim T 750 ist / war der Dachkantenbereich mit Ausnahme in Wesermünde (Bremerhaven) nicht hervorgesetzt wie beim Bunker Schellingstraße. Auch fehlte in der Schellingstraße höchstwahrscheinlich der Lüftungsturm.

 

Insgesamt gesehen also ein Verdacht, nicht mehr.

Nachtrag zu Punkt I / 10.12.05:

Der Bunker kann keinesfalls ein T 750 gewesen sein. Damit ist Punkt I geklärt.

 

II.

 

Der Bunker am Banter Weg, Wilhelmshaven, weist erstaunliche Parallelen zum Bunker Heppenser Straße / Heppenser Berg, Wilhelmshaven, auf.

Die Form dieser Bunker hatte drei Gründe:

Sie sollten sich durch die Wohnhausform optisch gut in das umliegende Gebäudebild einfügen.

Sie sollten durch ihr Erscheinungsbild dem Feind und seiner Luftaufklärung falsche Tatsachen vortäuschen - lediglich die Präsenz eines Wohnhauses.

Sie sollten durch die Form des Daches den Bomben ein wirkungsloseres Aufprallfeld bieten, bzw. sogar ein Abprallen der Bomben verursachen.

 

 

Die Lüftungstürme an den beiden Dachoberkanten am Bunker Banter Weg sind vorhanden. Der Eingang an der geografischen Westseite des Bunkers ist linksbündig.

 

 

Am Bunker Heppenser Straße / Heppenser Berg ist ebenfalls der Lüftungsturmfortsatz zu erkennen. Wenn ein Lüftungsturm existierte, wurde er entfernt. Das Gleiche gilt für den mutmaßlichen Turm an der gegenüberliegenden Seite des Bunkers.

Der Eingang ist hier rechtsbündig. Hier wird die geografische Ostseite des Bunkers gezeigt, während beim Banter Weg die Westseite abgebildet ist. Ich kann momentan nicht sagen, ob Zusatzeingänge beider Bunker an den gegenüberliegenden Seiten existieren. Wenn ja, müssten sie in einer Flucht liegen, um eine Bauartgleichheitswahrscheinlichkeit zu verstärken. Die Proportionen der beiden Bunker scheinen fast dieselben zu sein.

Auch die Dachkantenzusatzwinkel beider Simse stimmen an beiden Bunkern überein.

Sollten die Bunker bauartgleich sein, ist der Splitterschutzvorbau am Eingang Heppenser Straße auf jeden Fall massiver als der ursprünglich vorhandene Schutz am Eingang Bunker Banter Weg. Ich vermute, der Heppenser Schutzvorbau wurde nachträglich in der Endphase des Krieges gebaut, oder sogar im Zuge der Zivilschutzbindung in der Nachkriegszeit errichtet. Der Schutzvorbau am Banter Weg schien lediglich ein angesetztes Dach dargestellt zu haben. Siehe nächstes Foto von 1978.

 

 

Zusatz

Ich schaue mir dieses Foto genau an und erkenne, dass am westlichen Eckpunkt des Bunkers, geografisch an der Ostseite des Bunkers, in einer Flucht mit dem gegenüberliegenden Eingang DOCH ein zweites Eingangsbauwerk zu sehen ist!

Seltsamerweise sehe ich in gleicher Höhe des vorderen Eingangsbauwerkes, rechts an der Front des Bunkers eine Verdunklung im Beton. Vergleiche ich mit Heppens, kommt der Verdacht, es würde sich um die Abtragkante eines gleichen Schutzvorbaues, wie in Heppens, handeln. Doch dann müsste an der abgebildeten Front Heppens links ebenso ein Eingang gewesen sein... Dieser müsste nachträglich vermauert und unkenntlich gemacht worden sein. Dies ist jedoch völlige Spekulation. Vielleicht ist der dunkle "Streifen" im Beton am Banter Weg reiner Zufall. Es ist darunter auch keine Tür zu erkennen. Auch diese müsste vermauert worden sein, hätte es sie gegeben. Beide Bunker hätten dann jeweils vier Eingangsbereiche gehabt. Zwei gegenüber liegende Eingänge mit dem massiven Vorbau und zwei gegenüber liegende Eingänge mit der Dachkonstruktion Bunker Banter Weg. Ob jedoch in Heppens überhaupt solche Dachvorbauten waren, ist nicht bekannt. Alles in allem sollte man diese Gedanken über die Eingangsbereiche nicht allzu sehr vertiefen...

...Ich achte nun auf die sechs Luftschachtlöcher an der Front des Bunkers Banter Weg...

 

 

...und gehe davon aus, dass sie in Heppens "verputzt" wurden.

 

Der Verdacht einer Bauartgleichheit ( äußerlich ) wird trotz der Eingangsfrage konkreter. Wenn es sich bestätigt, werden die Daten über beide Bunker in dieser Präsenz aktualisiert.

Zusatz

Ich bezeichne die beiden Hochbunker am Banter Weg und am Heppenser Berg / Heppenser Straße nun als bauartgleich, da sehr viel mehr dafür spricht als dagegen.

 

Nachtrag zu Punkt II / 10.12.05:

Die Bunker waren im Großen und Ganzen baugleich, lediglich die Bauart der Unterstellschutzbauten war leicht verschieden. Der Bunker Heppenser Berg besaß sehr wahrscheinlich insgesamt nur zwei Eingänge (jedoch besteht auch ein Verdacht auf vier Eingänge wie am Banter Weg), der Bunker Banter Weg vier Eingänge, jeweils zwei an einer Ecke unter dem jeweiligen Unterstellschutzbau. Der Dachkantenbereich am Banter Weg war weniger stark zur Seitenwand abgewinkelt ausgeprägt als am Heppenser Berg. Auch der Bunker Heppenser Berg besaß zwei Lüftungstürme, diese waren jedoch gemauert und nicht betoniert wie am Banter Weg. Der nördliche Turm / Schornstein könnte durch einen Nahtreffer bereits im Krieg zerstört worden sein. Ob der Bunker Heppenser Berg ebenfalls sechs Luftschachtlöcher an den Stirnseiten besaß, ist noch unklar. Damit ist Punkt II geklärt.

Nachtrag zu Punkt II / 13.02.20:

Die Eingangsbereiche der Bunker Banter Weg und Heppenser Berg waren so gut wie identisch mit insgesamt vier Eingängen in den beiden Bereichen (je zwei pro "Bunkerecke"). Auch die Unterstellschutzvorbauten waren nahezu identisch. Die beiden aktuellen Vorbauten am Bunker Heppenser Berg stammen aus der Nachkriegszeit.

 

III.

 

Im Bordumer Busch, Bereich Südwestende des heutigen Banter Sees - im Bereich des so genannten Flakgürtels Banter Seedeich - wurden diese drei abgelagerten Objekte gefunden. Könnte es sich dabei eventuell um Splitterschutzzellen handeln? Die Maße der Objekte sind annähernd identisch mit denen der bekannten Splitterschutzzellen. Was hatte jedoch dann die Öffnung im mutmaßlichen Kuppelbereich zu bedeuten? Ich werde in nächster Zeit Zusatzaufnahmen dieser Objekte anfertigen. Vielleicht lässt sich das Rätsel dann lösen.

 

 

IV.

 

Am Strand der Geniusbank Wilhelmshaven auf dem Gebiet der ehemaligen Flakstellung liegt dieses Objekt im Sand begraben. Was könnte das sein? Ein Splitterschutzzellenrest unbekannter Bauart, wie immer noch in dieser Präsenz verzeichnet, oder der Sockel einer Radaranlage, ein Schartenstand, oder ähnliches?

 

Nachtrag zu Punkt III und IV / 03.10.04:

Die drei obigen im Bordumer Busch am heutigen Banter See abgelagerten Objekte und das stark "angegriffene" Objekt am Geniusstrand sind bauartgleich! Es handelte sich hierbei um splitter- und trümmersichere transportable Sockel des Rundsuchgerätes "Würzburg-Riese".

Nachtrag zu Punkt III und IV / 11.06.05:

Die drei obigen im Bordumer Busch am heutigen Banter See abgelagerten Objekte und das stark "angegriffene" Objekt am Geniusstrand sind bauartgleich! Es handelte sich hierbei um splitter- und trümmersichere transportable Splitterschutzringstände, so genannte "Tobrukstände" einfachster Ausführung und keinesfalls um "Würzburgsockel". Damit sind die Punkte III und IV geklärt.

 

Stand: 06 / 05

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